Perfekte Influencer und die Flecken auf ihren weißen Shirts

Wir teilen unsere entspannte Morgenroutine, zeigen wie wir perfekte Yogaübungen ausführen und preisen unsere liebste Naturkosmetik an. Unser Outfit ist von Kopf bis Fuß ethisch korrekt produziert, unser Jutebeutel ist immer dabei und unseren Kaffee trinken wir grundsätzlich mit Sojamilch. Nichts kann uns Nachhaltigkeits-Gurus, uns grünen Influencern etwas anhaben, richtig? Falsch!

Immer wieder lese ich in den Kommentaren diverser Sozialen Medien wie falsch wir doch seien, wie wir mit unserem moralischem Zeigefinger auf andere deuten und ihnen von oben herab erklären, wie wir alles besser machen als sie!

Aber sind wir wirklich besser? Natürlich nicht! Niemand ist perfekt, auch kein Blogger oder YouTuber. Wir haben nicht immer Bock auf Yoga, liegen gerne mal bis Mittags im Bett und vergessen unseren Jutebeutel zu Hause. Wir schaffen es nicht jede Woche zum Unverpacktladen und auch Sojamilch gibt es nicht in jeden Café. Ja, wir haben Flecken auf unserem weißen Fairtrade-Bio-Shirt und das ist auch gut so.

YouTube Kanäle und Blogs wurden meist aus zwei Gründen ins Leben gerufen: Um andere zu inspirieren und selbst zu wachsen, so war es zumindest bei mir. Und so sollte man das auch sehen. Nicht als Katalog eines perfekten Lebens, sondern als Galerie vieler Ideen, wie jeder etwas für eine grünere, gesündere Welt tun kann. Und hey! Kleinvieh macht auch Mist. Einen tollen Artikel der in eine ähnliche Richtung geht hat auch Nilay vom Blog living cruelty-free geschrieben.