Kleiderschrank aussortieren die 10 besten Tipps

Seit über 4 Jahren organisiere ich meine Kleidung nach dem Prinzip der Capsule Wardrobe. In dieser Zeit habe ich einiges über mich, meine Kleidung und mein Konsumverhalten gelernt. Und ja, auch mir fiel es am Anfang nicht so leicht wie heute. Hinter meiner minimalistischen Garderobe steckt Arbeit und darauf muss man erst mal Lust haben. Bevor man strukturiert eine Capsule Wardrobe erstellen kann, sollte man sich erst mal bewusst machen, was man eigentlich im Schrank hat. Denn vor jeder Kapsel steht die Bestandsaufnahme und vor jeder Capsule Wardrobe die Megabestandsaufnahme: Was hab ich? Passt das noch? Mag ich das? Ist das noch in gutem Zustand? Aber keine Sorge, es hört sich krasser an, als es eigentlich ist.

Ich gebe euch heute, anhand meiner Erfahrungen, Tipps und Hilfestellungen mit auf den Weg um euren Schrank erfolgreich auszusortieren bzw. zu organisieren.

Kenne dein warum

Etwas zu starten fällt meist leichter, wenn man weiß, warum man es überhaupt macht. Überlegt euch, was ihr mit dem Aussortieren erreichen wollt und warum. Überlegt euch, welche Vorteile ihr dadurch habt – das hilft bei der Motivation!

Mach ein Event draus

Um noch mehr Motivation und Spaß dabei zu haben macht ein Event draus. Ich nehme mir dafür extra viel Zeit, stelle mir frischen Kaffee bereit, drehe meine Lieblingsplaylist auf und schnabuliere nebenbei ein paar Snacks.

Hol dir Unterstützung

Keine Lust da alleine durchzumüssen? Dann holt euch Unterstützung z.B. von einer guten Freundin oder einem Freund. Dabei könnt ihr nicht nur nett schnacken, oft hilft die andere Sichtweise auf euren Schrank sich leichter zu trennen.

Die Karton-Methode

Ihr könnt euch wirklich nur sehr schwer von Dingen trennen? Dann hab ich zwei Methoden für euch. Die erste ist die Karton-Methode. Alle Kleidungsstücke, bei denen ihr euch unsicher seit (aus welchen Gründen auch immer) wandern in einen Karton. Diesen bewahrt ihr für zwei Monate außerhalb eurer Sichtweite auf. Am besten im Keller oder auf dem Dachboden. Ihr werden dann ganz schnell merken, welche Teile ihr vermisst und welche nicht. Was ihr nicht vermisst kann weg.

Die Bügel-Methode

Ähnlich verhält es sich bei der Bügel-Methode. Hierfür müssen alle Kleidungsstücke aufgebügelt werden. Die Teile die Unsicherheit in euch wecken werden verkehrt herum aufgehängt. Sind die Bügel nach zwei Monaten noch unberührt können die Teile weg.

Emotionale Bindung bzw. Erinnerungen

Zu einigen Kleidungsstücken habt ihr vielleicht eine emotionale Bindung oder ihr verbindet damit besondere Erinnerungen. Ich habe auch solche Teile im Schrank. Bei mir sind es folgende: Mein Taufkleid, mein Hochzeitskleid und ein Kostüm von meiner Mama. Niemand zwingt euch diese Teile loszuwerden. Ihr dürft sie behalten. Solltet ihr dennoch das Bedürfnis verspüren sie auszusortieren kann es euch helfen ein Foto davon zu machen und die Erinnerung aufzuschreiben. Ich habe auch einige Teile aussortiert, die ich nur auf Grund der emotionalen Erinnerungen aufgehoben hatte. Das Aufschreiben der Erinnerungen hat mir geholfen diese Teile loszulassen.

Die Sache mit dem Gewicht

Ich hatte lange Zeit einen Stapel Jeans im Schrank, die mir zu klein geworden sind. Ich dachte, ich passe bestimmt irgendwann mal wieder rein und so hab ich sie ständig vor Augen gehabt. Jedes Mal hatte ich dann ein schlechtes Gefühl. Irgendwann wurde mir klar, dass ich eigentlich gar nicht mehr in diese Jeans passen muss oder möchte. Ich möchte mich nicht zu etwas zwingen, was ich nicht möchte. Also hab ich mir Jeans in meiner aktuellen Größe gekauft und bin nun sehr glücklich damit.

Sachen für besondere Anlässe

Hochzeiten, Geburtstage, Bewerbungsgespräche, oder was es sonst noch für besondere Gelegenheiten gibt. Manche Anlässe verlangen besondere Kleidung. Ich hatte eine Menge Kleider im Schrank die ich nur an Hochzeiten oder Weihnachten ausgepackt habe. Es waren mir irgendwann einfach zu viele. Deswegen hab ich mir eine Art super winzige Capsule Wardrobe für Festlichkeiten erstellt. Das sieht so aus, dass ich einen Blazer, eine schicke Tasche und einen schicken Mantel habe. Dazu kann ich Blusen, Shirts, Kleider oder Hosen aus meinen Alltagsklamotten kombinieren. Die schicke Tasche kann auch mal im Alltag zum Einsatz kommen und der Blazer sowieso. Da man auch mit Make-Up, Frisur und Accessoires ein Outfit festlich umsetzen kann bin ich da mittlerweile sehr flexibel unterwegs. Da trag ich zur Hochzeit auch mal Birkenstocks oder Dr. Martens. Die Kombi machts.

Die Das-könnte-ich-ja-noch-brauchen-Falle

Wir kennen diesen Gedanken doch alle: Aber das könnte ich doch noch mal brauchen! Es gibt Dinge in unserem Schrank die holen wir ein oder zwei Mal im Jahr aus dem Schrank, weil wir sie dann brauchen. Aber heißt das auch, dass wir sie besitzen müssen? Nein. Stattdessen können wir uns doch einfach etwas ausleihen oder das nutzen, was wir zur Verfügung haben. Ein Outfit für die Hochzeit der besten Freundin muss her? Dann leiht euch doch ein schickes Kleid von eurer Schwester, eurer Mama, oder, oder, oder. Noch besser nutzt das, was ihr schon habt und passt es durch verschiedene Kombinationen verschiedenen Gelegenheiten an.

Wohin mit den Sachen?

Ich kann gut verstehen, dass es schwer ist sich von Dingen zu trennen, für die man mal Geld ausgegeben hat. Und wohin soll man schließlich mit der noch guten Kleidung? Ich frage immer erst Mal in meiner Familie, ob jemand etwas haben möchte. Eine Kleidertauschparty ist auch ein guter Weg um die Sachen in wertschätzende Hände zu geben. Manche Sachen habe ich auch schon auf Flohmärkten oder online verkauft. Was noch übrig bleibt, gebe ich gerne an den lokalen Secondhandladen. Außerdem frage ich auch gerne in kirchlichen Einrichtungen oder Gemeinden ob Kleiderspenden gebraucht werden. Auch Upcycling kann eine gute Option sein. So kann ein altes T-Shirt zum Beispiel in wenigen Schritten zu einem schönen Haarband werden oder ein alter Pullover zu einer Mütze.